Warum die Arabica-Bohne nicht unbedingt die beste Wahl ist und die Robusta-Bohne nicht vernachlässigt werden sollte.
- Simon Martinelli
- 27. März
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 29. März
Die unterschätzte Kraft der Robusta
Wenn es um Kaffee geht, genießt die Arabica-Bohne den Ruf, die edelste und beste Wahl zu sein. Doch ist das wirklich gerechtfertigt? Viele Faktoren beeinflussen den Geschmack und die Qualität einer Tasse Kaffee – darunter die Röstung, die Extraktion und vor allem die Wahl der Bohne. Die oft schlecht geredete Robusta-Bohne hat mehr zu bieten, als ihr viele zugestehen. Hier erfährst du, warum Arabica nicht immer die beste Wahl ist und warum Robusta eine ernstzunehmende Alternative darstellt und eine Mischung aus beiden eine perfekte simbiose bilden können.
Die Arabica-Bohne
Arabica-Kaffee hat zweifellos seine Vorzüge: Er ist mild, hat eine ausgeprägte Säure und ein vielschichtiges Aromaprofil. Doch das macht ihn nicht automatisch zur besten Wahl. Die empfindliche Arabica-Pflanze ist anfällig für Schädlinge, benötigt besondere klimatische Bedingungen und ist dadurch deutlich teurer in der Produktion. Zudem ist die Arabica-Bohne weniger koffeinhaltig als Robusta – für viele Kaffeeliebhaber ein entscheidender Nachteil.
Die unterschätzte Kunst der Röstung und Extraktion
Viele Menschen achten beim Kaffeekauf in erster Linie auf die Bohnenart, vergessen dabei aber, wie entscheidend die Röstung und Extraktion für den Geschmack sind. Bei der Röstung kommt es darauf an, die Aromen optimal herauszuarbeiten, ohne dass der Kaffee bitter oder unausgewogen wird.
Auch die Extraktion – also der Prozess, mit dem das heiße Wasser die Aromen aus dem Kaffeepulver löst – spielt eine riesige Rolle. Je nach Brühverfahren (Espresso, Filter, French Press etc.) können sowohl Arabica- als auch Robusta-Bohnen völlig unterschiedlich schmecken. Ein schlecht extrahierter Kaffee kann flach und langweilig wirken, während ein gut extrahierter Kaffee voller Intensität und Tiefe steckt.
Warum Robusta-Bohnen nicht zu unterschätzen sind
Robusta-Bohnen haben oft ein schlechteres Image als Arabica, doch das ist ungerechtfertigt. Sie enthalten doppelt so viel Koffein wie Arabica-Bohnen, was sie zur perfekten Wahl für alle macht, die einen besonders starken Kaffee wünschen. Das höhere Koffeinlevel sorgt auch dafür, dass Robusta-Pflanzen resistenter gegen Schädlinge sind – ein Vorteil für nachhaltige Landwirtschaft.
Darüber hinaus hat Robusta eine ausgeprägte, erdige Note und einen intensiven Geschmack, der sich besonders gut in Espressomischungen macht. Der dicke, cremige "Crema"-Schaum auf einem Espresso kommt größtenteils von Robusta-Bohnen. Während Arabica durch seine Säure besticht, bietet Robusta eine körperreiche, schokoladige Tiefe, die viele Kaffeeliebhaber zu schätzen wissen.
Die perfekte Mischung: Arabica und Robusta vereint
Wir in der Martinelli Caffè Welt setzen auf eine Mischung aus Arabica- und Robusta-Bohnen, um die besten Eigenschaften beider Sorten zu vereinen. Während Arabica für seine feinen, fruchtigen Aromen und milde Säure geschätzt wird, sorgt Robusta für eine kräftige Crema, einen volleren Körper und einen höheren Koffeingehalt. Die unterschiedlichen Mischungsverhältnisse ermöglichen es, Kaffeegenießern genau den Geschmack und die Intensität zu bieten, die sie bevorzugen. Deshalb gibt es bei uns eine große Auswahl an Kaffeemischungen, die das Beste aus beiden Bohnen kombinieren.
Fazit: Arabica ist nicht immer besser
Am Ende ist die Wahl der Bohne eine Frage des Geschmacks – aber es lohnt sich, der oft unterschätzten Robusta-Bohne eine Chance zu geben. Die beste Tasse Kaffee entsteht nicht nur durch edle Bohnen, sondern durch die perfekte Kombination aus Röstung, Extraktion und dem individuellen Geschmacksprofil des Trinkers. Wer Kaffee liebt, sollte nicht blind dem Arabica-Hype folgen, sondern ausprobieren, welche Bohne wirklich den eigenen Vorlieben entspricht. Denn manchmal steckt die wahre Qualität in der unterschätzten Alternative – oder in der perfekten Mischung aus beiden.
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